Prüfungskurs - ein Intensivseminar  im Solling

KURS VI: Ausbildung zum Pilzberater oder/und  Pilzsachverständigen
Intensivseminar über Giftpilze und Pilzvergiftungen (auch als Bildungsurlaub) mit Prüfungsmöglichkeit 

Kurs

Qualifikationskurs für Pilzberater und Pilzsachverständige

Dozent

Herr Honstraß und ggf. Gastdozenten vom GIZ-NORD

Zeit:

40 Unterrichtseinheiten (neue Zeiten: 09.00 - 17.00 Uhr)

Arbeitsgeräte
und -material:

Mikroskop, Binokular und diverse Reagenzien ( wird gestellt) Frischpilze aus den verschiedenen Biotopen des Solling/Hube u.a. Höhenzüge

Literatur:

Die Großpilze Niedersachsens und Bremens (K. Wöldecke)
Die Röhrlinge und Blätterpilze (M. Moser) oder neuer (E. Horak)
Pilze der Schweiz Band I-VI (Breitenbach & Kränzlin)
Giftpilze - Pilzgifte (R. Flammer - E. Horak)
Handbuch für Pilzfreunde Band I-VI (Michael – Henning - Kreisel)
Pareys Buch der Pilze (M. Bon)
Pilzkundliches Lexikon (E. Kajan)
Pilzmikroskopie (B. Erb - W. Matheis)
zzgl. Internetrecherchen während des Kurses 

1. Lernziele:
Kenntnis der Art- und Gattungsmerkmale mitteleuropäischer Giftpilze und gängiger Speisepilze (Makro- und Mikromerkmale)

  • wichtige Bestimmungsmerkmale, wie Morphologie, Sporenpulverfarben, Farbreaktionen, Geruch, Geschmack
  • vertieftes Grundwissen über die Bedeutung der Großpilze in der Natur (Saprobionten, Parasiten, Mykorrhizapilze)
  • Kenntnisse über die Wirkung von Giftpilzen einschließlich Rohgiftigkeit und Giftigkeit in Verbindung mit Alkohol, Vergiftungssymptome 
  • Verhalten  und Erste Hilfe bei Pilzvergiftungen
  • Anmerkung: Zur Vertiefung der Kenntnisse und Festigung der erworbenen Fähigkeiten wird täglich die Bestimmung der Giftpilze, in Theorie und Praxis unter besonderer Berücksichtigung der tödlich giftigen Pilze bis hin zur Bestimmung von Pilzfragmenten, wie sie etwa in Pilzputzresten gefunden werden, wiederholt und trainiert.

2. Kursverlauf und tägliche Ausbildungszeiten:

Zeit.

Grobziel

Feinziel

Montag

 

 

1. Doppelstd.

08:30 - 10:00 Uhr

Sinn und Zweck
der öffentlichen Pilzaufklärung

Aufgaben und Einsatzmöglichkeiten von Pilzberatern
bzw. Pilzsachverständigen gemäß Richtlinie von Pilzfreundetreff  in Zusammenarbeit mit dem GIZ-Nord (Giftinformationszentrum) in Göttingen

 

 

 

2. Doppelstd.

10:30 - 12:00 Uhr

Ökologische Grundlagen: Beschaffung von
Bestimmungsmaterial

Typische Pilze in ihrer typischern Umgebung kennen lernen: Exkursion mit Frischpilzaufnahme im bodensauren Nadel- und Mischwald mit Baum- und Pilzbestimmung, Erkennen von Zeigerpflanzen 

 

 

 

3. Doppelstd.

13:00 - 14:30 Uhr

Unterscheidung von Ascomyceten und
Basidomyceten

Frischpilzbestimmung mit makroskopischer sowie mikroskopischer Unterscheidung der Schlauchpilze und Sporenständerpilze, Einordnung in die Systematik

 

 

 

4. Doppelstd.

15:00 - 16:30 Uhr

Giftpilze aus der Klasse der Ascomyceten erkennen

Erkennung von Schlauchpilzen am Habitus – Erfassung und makroskopische Beschreibung sämtlicher Giftpilze bei den Ascomyceten

 

 

 

Dienstag

 

 

5. Doppelstd.

08:30 - 10:00 Uhr

Basidiomyceten: Unterscheidung der
Polyporales

Kenntnisse zur Morphologie und Systematik der Porlinge und ihrer Verwandten – Ermittlung und Bestimmung aller bekannten Giftpilze dieser Ordnung

 

 

 

6. Doppelstd.

10:30 - 12:00 Uhr

Ökologische Grundlagen: Beschaffung von
Bestimmungsmaterial

Typische Pilze in typischer Umgebung kennen lernen: Exkursion mit Frischpilzaufnahme im bodensauren Laubwald mit Baum- und Pilzbestimmung vor Ort, erkennen und bestimmen von Zeigerpflanzen zur Acidität und Wasserhaushalt des Bodens 

 

 

 

7. Doppelstd.

13:00 - 14:30 Uhr

Anwendung der Systematik:  Ascomyceten und
Basidomyceten

Fundbestimmungen mit makroskopischer und mikroskopischer Unterscheidung der Schlauchpilze und Sporenständerpilze, Anwendung der Systematik, Einordnung in Ordnungen mit Giftpilzerfassung

 

 

 

8. Doppelstd.

15:00 - 16:30 Uhr

Basidiomyceten: Unterscheidung der

Boletales

Kenntnisse zur Morphologie und Systematik der Röhrlinge und ihrer Verwandten – Ermittlung aller  bekannten mitteleuropäischen Giftpilze dieser Ordnung und deren unterschiedlichen Giftwirkungen

 

 

 

Mittwoch

 

 

9. Doppelstd.

08:30 - 10:00 Uhr

Basidiomyceten:

Unterscheidung innerhalb der Ordnung
Agaricales - Freiblättler

Kenntnisse zur Morphologie und Systematik der Familien der Dachpilze, Schirmlinge, Egerlinge und Wulstlinge mit  Ermittlung aller  bekannten Giftpilze dieser Unterordnung, Anfertigung von Habituszeichnungen aller tödlich giftigen Pilze dieser Gruppen, Sporenform und Sporengröße, Sporenabwurfpräparaten, Einsatz von Reagenzien

 

 

 

10. Doppelstd.

10:30 - 12:00 Uhr

Ökologische Grundlagen vertiefen: Beschaffung von
Bestimmungsmaterial

Typische Pilze in typischer Umgebung kennen lernen: Exkursion mit Frischpilzaufnahme im Misch- und Laubwald mit neutralem Untergrund,  Pilzbestimmung vor Ort, Erkennen von Zeigerpflanzen 

 

 

 

11. Doppelstd.

13:00 - 14:30 Uhr

Unterscheidung der Wulstlinge anhand der

Knolle

Fundbestimmung mit makroskopischer und mikroskopischer Unterscheidung der Agaricales -  Vertiefung tödlicher Giftpilze: Schirmlinge (Lepiota)  und Wulstlinge (Amanita)

 

 

 

12. Doppelstd.

15:00 - 16:30 Uhr

Basidiomyceten: Unterscheidung innerhalb der Ordnung
Agaricales - Hellblättler

Kenntnisse zur Morphologie und Systematik der Wachsblättler, Rötlings- und Ritterlingsartigen, Ermittlung aller  bekannten Giftpilze dieser Unterordnung - Anfertigung von Habituszeichnungen und Sporenbildern der tödlich giftigen Pilze dieser Gruppe, Amyloiditätsprüfung

 

 

 

Donnerstag

 

 

13. Doppelstd.

08:30 - 10:00 Uhr

Basidiomyceten:

Unterscheidung innerhalb der Ordnung
Agaricales -Dunkelblättler

Kenntnisse zur Morphologie und Systematik der Tintlings-, Träuschlings-, Stummelfuß-, Mistpilz- und Schleierlingsartigen mit  Ermittlung aller bekannten Giftpilze dieser Unterordnung - Anfertigung von Habituszeichnungen und Sporenbildern der tödlich giftigen Pilze dieser Gruppe

 

 

 

14. Doppelstd.

10:30 - 12:00 Uhr

Vertiefung der ökologischen Kenntnisse: Beschaffung von
Bestimmungsmaterial

Typische Pilze in typischer Umgebung kennen lernen: Exkursion mit Frischpilzaufnahme im Laub- und Mischwald mit alkalischem Untergrund,   Pilzbestimmung vor Ort, Ermittlung von Frischemerkmalen, Erkennen und Bestimmen von Zeigerpflanzen 

 

 

 

15. Doppelstd.

13:00 - 14:30 Uhr

Unterscheidung wichtiger Speisepilze und deren giftigen
Doppelgängern

Fundbestimmung, makroskopische und mikroskopische Beschreibung der 10 häufigsten und lebensgefährlichen Giftpilze mit Habituszeichnungen -  weitere Giftpilzerfassung

 

 

 

16. Doppelstd.

15:00 - 16:30 Uhr

Basidiomyceten:

Unterscheidung von 
Aphyllophorales und Russulales, sowie Gastromyceten

Kenntnisse zur Morphologie und Systematik der Sprödblätterpilze, Nichtblätterpilze und Bauchpilze mit  Ermittlung aller bekannten Giftpilze dieser Ordnungen

 

 

 

Freitag

 

 

17. Doppelstd.

08:30 - 10:00 Uhr

Speisepilze und ihre Doppelgänger - Verhalten bei Verdacht

auf Pilzvergiftungen

Anfertigung einer systematischen Gesamtübersicht der mitteleuropäischen Giftpilze sowie typische Verwechselungsmöglichkeiten, mit Arbeits- und Handlungshinweisen für die aktive Pilzberatung   

 

 

 

18. Doppelstd.

10:30 - 12:00 Uhr

Ökologische Grundlagen vertiefen: Beschaffung von
Bestimmungsmaterial

Typische Pilze in typischer Umgebung gezielt suchen und kennen lernen: Exkursion mit Frischpilzaufnahme in Parks, Friedhöfen, Gärten, Grünanlagen, Rasenflächen, Badeanstalten, Spiel- und Sportplätzen mit Pilzbestimmung vor Ort

 

 

 

19. Doppelstd.

13:00 - 14:30 Uhr

Verhalten bei Vergiftungsverdachts-fällen mit Kleinkindern

Fundbestimmung mit Ergänzung der Gesamtübersicht mit Erstellung eines Bestimmungsschlüssels zum systematischen Ausschluss der Giftpilze. Reihenfolge der Erste-Hilfe-Maßnahmen.   

 

 

 

20. Doppelstd.

15:00 - 16:30 Uhr

Verhalten bei der Pilzberatung

Beratungskonzept als Basis für den Umgang mit Ratsuchenden und zur Verbesserung des Durchsetzungsvermögens sowie der Überzeugungsfähigkeit, Reaktion auf nicht vorhersehbare Situationen, sowie Protokollführung

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