Im Gebiet zwischen Aachen - Köln - Bonn - Koblenz und überall in der Eifel - in allen Waldbereichen gibt es Pilze zu finden: Nicht nur Köstlichkeiten wie Speise- und Spitzmorcheln, Steinpilze, Maronen, Edelreizker, Goldröhrlinge, Pfifferlinge, Champignons oder Birkenpilze um Sinzig und Bad Neuenahr, sondern die weltweit kostbarsten aller Pilze: Trüffeln. Selbst Pilzexperten haben keinen blassen Schimmer, was in Deutschlands Wäldern so an Millionenwerten (mindestens im zweistelligen Millionenbereich) alljährlich so vergammelt. Und nicht nur da: Vor der Haustür. Oder mitten im Ort. Im Garten. In Parks. In Wäldern. Überall da, wo bestimmt ökologische Parameter gegeben sind...
Deutschland – das vergessene Trüffelland! - Vortrag in Melbourne/Australien Trüffelsuche mit Hund (Grundkurs I) Nicht selten findet man sie direkt vor der eigenen Haustür oder im Garten! Als obligate Lebenspartner verschiedener heimischer Bäume wie Linden, Birken, Hasel, Fichte, Eiche, Rotbuche oder auch Hainbuche besiedeln sie kalkhaltige Böden. Das geheime Wissen über die erfolgreiche Trüffelsuche, Auswahl und Ausbildung der Trüffelhunde (Bild links: oder wollen Sie so zur Trüffelstelle kommen?) und Trüffelfunde in Deutschland allerdings ist mit den Wirren des 1. Weltkrieges völlig verloren gegangen. Die wenigen „Trüffeljäger“, die den ersten Weltkrieg überlebten, gaben die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten ebenfalls nicht weiter, so dass Deutschland schließlich als Trüffelnation allmählich komplett – selbst bei den Pilzexperten - in Vergessenheit geriet. Dabei waren große Teile in verschiedenen Bundesländern wichtige Hochburgen der „Trüffeljäger“. So wurde diese kulinarischen Köstlichkeiten u. a. in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Rheinland-Pfalz und vor allem Niedersachsen gewerbsmäßig gesucht. 80-120 kg betrug damals die an Großhändler abgelieferte, durchschnittliche Jahresernte eines Trüffeljägers. So vertrieben einzelne Großhändler jeweils mehr als 1000 kg/Jahr dieser edlen Knollen. Herzöge, Fürsten, Grafen, Freiherren, Barone: Guts- und andere Waldbesitzer behielten in diesen Zeiten die Schätze gern für sich (führten nicht selten Buch darüber in geheimen Familienchroniken) oder diese wurden von kundigen Waldarbeitern heimlich gesammelt und gleich im Nahbereich verkauft. Einheimische Trüffelsammler und Händler allerdings belieferten nicht nur Wurstfabrikanten, Fürstenhäuser und Kirchenoberste in ganz Deutschland, sondern auch Sterne-Hotels, den Adel und Hochadel. Bis ins europäische Ausland. In Deutschland verloren gegangenes Wissen und grundlegende Fähigkeiten zu vermitteln, Nachweise über das tatsächliche Vorkommen sowie die Erforschung des Anbaupotentials in Deutschland zu erbringen, ist Ziel einer neuen Aufklärungsserie der Pilzschule mit speziellen Kursen für „Trüffelsucher mit Hund - erweiterter Grundkurs I”. Dieser Kurs für Einsteiger fand erstmals in 2014 in Rheinland-Pfalz in den historischen Trüffelgebieten zwischen Meckenheim, Remagen, Sinzig und Bad Neuenahr-Ahrweiler statt. Vermittelt werden (Ablauf) wichtige Grundkenntnisse zur deutschen Trüffelgeschichte, nationale und internationale Marktsituation, Systematik und Ökologie dieser besonderen Pilzgruppe. Dazu wird in sorgfältig aufeinander abgestimmten Ausbildungsschritten an drei Tagen den Hunden sowie den Hundeführern in Theorie und Praxis beigebracht, wie und wo man Trüffeln findet. Da sich diese edlen Knollen auch in Deutschland (siehe auch Spezialkurs Trüffelanbau im Juli) selbst im Garten oder auf Plantagen anbauen lassen, gehen wir auch auf dieses Thema kurz ein. Termin/Anfragen/Anmeldung: bitte nur per Mail direkt an die Pilzschule Empfohlene Lernfilme (So findet man Pilze...) zum Thema auf www.pilzlehrfilm.de Näheres zum Thema Trüffeln, weiter führende Kurse mit diversen Links finden Sie auf: http://www.pilzschule.de/html/truffelsucher1.html
Ziele der Ausbildung Grundkurs I: Trüffelsuche mit Hund Ziel der als verlängerter Wochenendkurs ausgelegten, praktischen Bildungsveranstaltung ist
* einerseits den Hundeführer in die Lage zu versetzen, geeignete Lebensräume und damit mögliche Trüffelstellen in beliebiger Umgebung grob anhand ökologischer, geologischer, geografischer und topografischer Parameter zu bestimmen, sowie dazu seinen „Hund richtig zu lesen.“ * Andererseits soll der Hund einen bestimmten Trüffelgeruch kennen lernen, damit er im weiteren Verlauf durch praktische Übungen an potentiellen Trüffelstellen in verschiedenen Lebensräumen in der Erde verborgene (echte) Trüffeln anzeigt.
Geplanter Verlauf Da das Wissen über Trüffeln in Deutschland im Laufe von etwa einhundert Jahren verloren ging, startet das Seminar mit einem kleinen Rückblick in die deutsche Trüffelgeschichte bis zur aktuellen Marktsituation in Europa. Weiter geht es in der speziellen (Trüffel-)Pilzkunde mit einer primären Einführung in die Systematik der verschiedenen Trüffelarten in einem groben Überblick. Dazu lernt der Teilnehmer die Lebensweise dieser unterirdischen Lebewesen kennen und erfährt einiges über die spezielle Lebensräume. Dazu gehören Zeigerpflanzen, Ektomykorrhizapartner, Licht- und Bodenverhältnisse, Wachstumszyklen und ein erster Einblick in typische Fundstellen. Danach stellen wir unterschiedlich präparierte, besonders für dieses spezielle Ausbildungsziel geeignete Dummies her. Um die Hunde an den Trüffelgeruch der Burgundertrüffel zu gewöhnen, starten wir danach mit den Hunden zu ersten Kennenlern-, Gewöhnungs- und einfachen Suchübungen in verschiedenen Lebensräumen. Nach einer gemeinsamen Mittagspause in der DJH, mit anschließender Übungsbesprechung, fertigen wir weitere Dummies an und setzen die praktischen Suchübungen in echten Trüffelgebieten fort. Der zweite Tag beginnt mit einer kleinen theoretischen und praktischen Einweisung über Möglichkeiten und Chancen zum Thema : „Trüffelplantage statt Streuobstwiese - Trüffelanbau in Deutschland“. Wir vertiefen auch das Gebiet, wie wir anhand topografischer und geologischer Karten Trüffelregionen erkennen. Danach fertigen wir weitere Dummies an und erweitern die Such- und Gewöhnungsübungen für Mensch und Hund mit praktischen Trainingseinheiten in ausgewählten Lebensräumen. Dabei wird in feinsten Abstufungen der Schwierigkeitsgrad Schritt für Schritt erhöht bis hin zum Umgang mit ersten Hindernissen. Die Teams sollten bis dahin alle Einzelziele geschafft haben. Nach der gemeinsamen Mittagspause, erfolgt eine Abschlussübung mit echten, in der Erde verborgenen Trüffeln an potenziellen Trüffelstellen. Die Chancen stehen sehr gut, schon auf diesem Einsteigerkurs echte Trüffeln zu finden. Zum Schluss gibt es noch den abgebildeten Aufnäher als Qualifikationsnachweis.
Kann ich das mit meinem Hund auch machen? Eindeutig “JA”. Jedem Hund kann man beibringen, Trüffeln zu suchen und diese seinem Herrchen anzuzeigen. Besonders kleinere Mischlinge, aber auch bestimmte Rassen, sind wegen ihrer Eigenschaften besonders geeignet wie beispielsweise Hunde der Rasse Australian Shepherd oder etwa Lagotto Romagnolo. Siehe dazu auch www.trüffelschule.de
Hier einige Voraussetzungen, bzw. Anforderungen für das Team: Hund und Mensch * Besonders geeignet ist ein verspielter, aufmerksamer Hund, der möglichst auch mit Futter oder einem “Spielzeug” motivierbar ist, * eine gute Beziehung sowie guter Grundgehorsam sollte bereits bestehen * der Jagdtrieb sollte möglichst wenig ausgeprägt sein * von Vorteil wäre es außerdem, wenn man in irgendeiner Art mit dem Hund schon gearbeitet hat * je jünger der Hund ist, um so besser
Merke: Der Aufbau und die Ausbildung zum Trüffelhund kann nicht allein an einem Wochenende geschehen, sondern muss Zuhause ständig weiter geübt werden. Etwa zwei bis drei Jahre dauert es, bis ein Team (Mensch und Hund) bei ständigem, praktischen Training ein Hund die erstrebte Spitzenleistungen erbringt.
Teilnahmeempfehlungen für Hunde an den Veranstaltungen Teilnehmende Hunde müssen geimpft und gesund sein. Sozial verträgliche und gesunde Hunde können mit in den Seminarraum gebracht werden. Der Hund darf die anderen Teilnehmer jedoch nicht stören. Am Veranstaltungsort herrscht Leinenpflicht.
Haftungsausschluss Die Teilnahme an den verschiedenen Anlässen erfolgt grundsätzlich auf eigenes Risiko, d.h. der Versicherungsschutz ist Sache jedes Einzelnen. Wir haften nicht für Schäden, die von Dritten und/oder deren Hunden herbeigeführt wurden. Wir machen Sie deshalb ausdrücklich darauf aufmerksam, dass Sie über eine ausreichende Haftpflicht- und Unfallversicherung verfügen müssen. Bitte klären Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Haftpflichtversicherer ab, ob Schäden durch Hunde im Versicherungsschutz eingeschlossen sind.