Tatsächliche Todesfälle durch Pilzvergiftungen in Deutschland
Kaum ein Lebensbereich unserer Umwelt ist so unglaublich sagenumwoben, so vom Aberglauben und Unwissen der Bevölkerung gekennzeichnet, wie das Reich der Pilze.
- Kein Wunder, werden doch Kenntnisse in den Schulen gar nicht erst vermittelt...

Seitdem die Pilzschule im Jahr 2005 die tatsächlichen Todeszahlen ermittelte und erstmals veröffentlichte, ist die Anzahl der anfragenden Journalisten zu dieser Frage deutlich zurückgegangen. 
“ Können Sie bestätigen, dass jährlich etwa 20 - 25 Menschen in Deutschland durch Pilzvergiftungen  sterben? Die Dunkelziffer soll ja noch viel höher, etwa  bei 50 - 100 liegen. Besonders betroffen von tragischen Verwechselungen wären da wohl die Übersiedler aus Osteuropa”, so oder ähnlich lauteten jedes Jahr viele Anfragen von Presseagenturen, RedakteurenInnen der Zeitungen und Wochenblätter, Rundfunk- und Fernsehanstalten. Das hat uns veranlaßt, den Dingen genauer auf den Grund zu gehen und in öffentlich zugänglichen Quellen (z. T. kostenpflichtig) zur recherchieren.

Zum Vergleich: Von 1999 - 2008, also in einem Zeitraum von zehn Jahren starben an den Folgen eines Blitzschlages pro Jahr durchschnittlich etwa vier (4) Menschen, durch Verzehr von Pilzen dagegen nur 2,3 Personen/Jahr. Todesfälle im Zusammenhang mit Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett gibt es etwa 30 (!) pro Jahr.

Angaben vor 1980 waren vom Statistischen Bundesamt zur Todesursachenstatistik durch Pilzvergiftungen nicht erhältlich, da diese Daten zuvor nicht erhoben wurden Europastatistik: Zu dieser Fragestellung sind in der amtlichen europäischen Statistik keine Informationen vorhanden. 

Anders beim Niedersächsischen Landesamt für Statistik. Hier konnten diesbezügliche Daten zurück bis 1970 ermittelt werden. - Diese Auskünfte erforderten aufwendige Einzelrecherchen der Behörde und sind daher auch kostenpflichtig.
Übersicht der Sterbefälle in Niedersachsen im Zeitvergleich nach ausgewählter Todesursache.
Quelle: Niedersächsischen Landesamt für Statistik.